Vom Reden. Und vor allem vom Machen!
„Wir haben lange darüber geredet, was man machen könnte, wenn man wollen würde. Und dann war der Impuls da: Jetzt setzen wir das in die Tat um.“
So beschreibt Janina Dötterl den Beginn von Biergula. Und die Entstehung von Halbweltmedia. Biergula, eine Parodie auf Dracula – in der es „bierrünstig“ zugeht.
Bier? Natürlich wollten wir mehr wissen!
Steckbrief „Halbweltmedia“

Wer?
Halbweltmedia ist ein Zusammenschluss von Kunstschaffenden, die auch miteinander befreundet sind. Halbweltmedia sind: Janina Dötterl, Christoph Kilgenstein, Martin Weber, Tom Hiltner, Stefan Groß und Heiko Hercher.

Was?
Es geht um Kunst in Form von Medienprojekten – aktuell Kurzfilme und Sketche. Mit dabei sind Profis und Laien – vor und hinter der Kamera. Zu sehen sind die Arbeiten offline (manchmal) und online (immer).

Das Credo von Halbweltmedia
Kunst machen ohne – kommerzielle – Grenzen. Ohne Abers, Neins und Einschränkungen. Mit viel Lust auf Kreativität und verrückte Ideen. Daher rührt auch der Name Halbweltmedia. Das Team passt in kein Schema so ganz, lässt sich nicht einordnen, sondern gibt sich Raum.
Uuund bitte: Wie macht man aus einer Szene einen kompletten Film?
Sie war da. Diese eine Szene für einen Film. Und auch ein Wunsch im Freundeskreis war da: gemeinsam Kunst schaffen. Im Gespräch mit uns erinnert sich Janina an den Beginn ihrer kreativen Halbweltmedia-Reise.
OeTTINGER: Wie seid ihr auf eure Idee mit dem Film gekommen?
Janina: Wir sind mit Biergula gestartet, weil das als Idee gefühlt schon immer da war. Mit einer einzigen Szene. Ein Monster, Biergula, das Menschen Nacht für Nacht ihr Bier raubt.

OeTTINGER: Das heißt, die Szene war für euch so stark, dass ihr das Gefühl hattet: „Da geht mehr“?
Janina: Ja, genau. Uns war klar: „Wir müssen mehr daraus machen.“ Dann hatten wir mehr als die eine Szene, dann das ganze Drehbuch und dann Ideen für die Umsetzung. Alles lief optimal und hat sich gefunden.

OeTTINGER: Biergula war euer erstes gemeinsames Filmprojekt. Wie habt ihr die Rollen vor und hinter der Kamera verteilt?
Janina: Zu Beginn des Drehs haben wir Testaufnahmen gemacht und geschaut: Wer kann beim Projekt was übernehmen? Aus dem Schauspielstudium bringe ich zum Beispiel einiges Wissen auch über Regie mit. Da war für alle sehr schnell klar, dass ich diesen Part übernehme. Es war total angenehm, dass ich Leute um mich herum hatte (und habe), die das respektiert haben, die mich Dinge gefragt und sich auf mich verlassen haben.
Kunst: „Nice to have“ oder „Must-have“?
OeTTINGER: Welche Rolle nimmt Kunst deiner Meinung nach ein?
Janina: Ich finde es wahnsinnig wichtig, dass die Menschen viel Zeit mit Kunst verbringen. Kunst kann dabei helfen, weiterzugehen. Schranken zu sprengen. Und zu sagen: „Alles ist möglich.“ Mit und durch Kunst geht die Fantasie wieder los. Kunst führt dazu, dass Menschen ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Kunst macht Leute viel glücklicher. Kunst ist für mich oder uns deswegen nicht „haben“, sondern „machen“ und „sein“.
Gerade das, was wir tun aus künstlerischer Freiheit … Das ist wie bei Kindern: Spielerisch ist alles möglich.

OeTTINGER: Ihr habt für Biergula mit Profis und Laien gearbeitet. Das klingt ebenfalls spielerisch – und ein bisschen nach Risiko. Wie lief das?
Janina: Es ist eine mega Kombi geworden aus den Laien und Profis. Die Hauptrollen wollte ich mit Kolleg*innen besetzen und ihnen freien Lauf lassen. Bei anderen Rollen und den Laien habe ich erst ein bisschen geschwitzt. Aber alle haben es toll gemacht. Das gilt auch für Regieassistenz, Maske und Catering. Biergula ist komplett ein gemeinsames Projekt von Laien und Profis geworden.


OeTTINGER: Wollt ihr weiter in dieser Richtung arbeiten? Welche Vorteile siehst du darin?
Janina: In Zukunft wollen wir es so weiterverfolgen. Größere oder kompliziertere Rollen gehen an Profis. Bei anderen Rollen fragen wir, wer Bock hat und wer sich einbringen will. Das macht unsere Arbeit besonders und einzigartig. Wir waren überrascht darüber, was an Input und Denkanstößen von Leuten außerhalb unserer Welt kommt. Erst überrascht und dann dankbar.
Was FOeRDERUNG bewirkt
OeTTINGER: Was bedeutet die FOeRDERUNG für euch als Halbweltmedia?
Janina: Noch bessere Ergebnisse, weil wir leichter in perfekte Ausrüstung investieren können. Wir hatten von Anfang an das Ziel, mit unserer Arbeit auf Filmfestivals zu gehen. Je mehr wir an Biergula gearbeitet haben, desto klarer wurde uns: „Das ist richtig gut, was wir da machen.“ Biergula selbst ist für die Kategorie „Kurzfilm“ zu lang, deswegen wird unser nächster Film die maximal geforderten 30 Minuten haben. Auf Festivals verknüpfen wir uns mit anderen Filmschaffenden. Und bekommen eine Bühne und Wertschätzung für unsere Arbeit.
„Für Biergula träumen wir groß. Davon, dass sich die Figur verbreitet. Und davon, dass – wenn das Bier alle ist – die Leute sagen: „Das war Biergula“. Wie ein geflügeltes Wort.“
OeTTINGER: Wobei konkret hat euch die Fördersumme weitergebracht?
Janina: Vielleicht habt ihr schon mal gesehen, dass bei Filmaufnahmen der Ton „geangelt“ wird? Da hält jemand ein Mikrofon an einer langen Stange von oben über die Schauspielenden. Wir haben jetzt Mikros für unter die Kleidung gekauft. Die erleichtern und verbessern unsere Arbeit sehr. Weil wir jeden Ton, jeden Atmer oder Räusperer einfangen können. Das verändert die Atmosphäre total. Und für die nächste große Rolle können wir die Kosten für Anfahrt und Übernachtung übernehmen.

Einladung zur Unterstützung – und zur Teilnahme
OeTTINGER: Gibt es noch etwas, das wir für euch tun können?
Janina: Wir laden alle, die hier mitlesen, ein: Schau dir Biergula an. Like, teile und kommentiere auf Social Media und YouTube. Erzähl deinen Leuten davon. Und wer mal mitmachen will: Bitte melden, wenn du Interesse daran hast, dich bei einem unserer Projekte einzubringen.
Hier erfährst du mehr über Halbweltmedia und ihre Medienprojekte:
Fotos: Halbweltmedia
