OeTTINGER FOeRDERT: „Die PLiNKe“ – sozialdiakonische Einrichtung für Kinder und Jugendliche

 

7 qm für junges Gemüse (und Obst)

„Ein Beet, das lebt“

So bezeichnet Die PLiNKe aus Hannover-Linden-Süd ihr aktuelles Projekt. Dabei sind es sogar mehrere Beete: drei Hochbeete. Außer Gemüse wächst auch ein bisschen Obst darin. Und daneben.

Das – und einiges mehr – haben uns Benjamin Schaar (Jugendreferent) und Christian Detering (Erzieher und Sozialarbeiter) von Die PLiNKe in einem Gespräch erzählt.

Steckbrief „Die PLiNKe“

Wer?

Die PLiNKe ist eine sozialdiakonische Einrichtung für Kinder und Jugendliche, die hauptsächlich spendenfinanziert arbeitet. Sie liegt in einem sogenannten sozialen Brennpunkt: Hannover-Linden-Süd.

Was?

Zum Angebot gehören unter anderem: Hortbetreuung ab der 1. Klasse (30 Plätze), tägliches Mittagessen, Hausaufgabenhilfe, Ferien- und Freizeitangebote, Familienbesuche oder Treffs für Teenager.

Besonderes Anliegen von Die PLiNKe

Kindern die Chance geben, vorgeprägte Rollenbilder und Sozialverhalten zu reflektieren.

Erst nackte Erde – dann Tomaten, Zuckererbsen und Himbeeren

Ein Projekt beginnt mit einer Idee – und mit Raum für diese Idee. Das ist bei Die PLiNKe wörtlich zu verstehen, wie Christian und Benjamin berichten.

OeTTINGER: Erzählt uns ein bisschen über euer Projekt. Wie seid ihr auf die Idee mit dem Gemüseanbau in Hochbeeten gekommen?

Christian: Die Idee kam spontan, als wir von eurer Förderaktion erfahren haben. In unserem Hof gab es einen bisher ungenutzten Teil. Unser Projekt sollte machbar sein und den Kindern was bringen: also gemeinsam Gemüse anbauen. Damit ermöglichen wir den Kindern aus der Hortbetreuung zu erleben, was es bedeutet, frisches Gemüse selbst anzubauen und zu ernten.

Benjamin: ‚Gemüse gibts im Supermarkt.‘ Das ist ein typisches Muster, so kennen Kinder es häufig. Bei uns geht es auch darum, Neues zu lernen. Begeisterung dafür zu entfachen, über den Tellerrand hinauszugucken. Mein Traum: Durch unser Projekt wird aus ‚Ich esse keinen Salat‘ ein ‚Aber meine Tomate probiere ich‘. Wir erleben jetzt schon, dass die Kinder neugierig und interessiert sind.

OeTTINGER: Stichwort Tomate. Was wollt ihr säen, anpflanzen und ernten?

Christian: Unsere Mittagessen machen die Ernährung vielseitiger. Dazu gehört auch ein Salat. Die Tomaten, Gurken und Frühlingszwiebeln dafür sind deswegen Teil unseres Projekts. Zum Snacken wird es zum Beispiel Zuckererbsen, Radieschen oder Himbeeren geben. Und das, was die Kinder sich wünschen. Darüber sprechen wir mit ihnen.

Für die Kinder – mit den Kindern

OeTTINGER: Wie bezieht ihr die Kinder bei dem Projekt mit ein?

Christian: Die Kinder sind von Anfang an mit dabei – wenn sie wollen. Einige haben beim Aufbau der Hochbeete mitgeholfen. Dabei haben wir zum Beispiel über Bestandteile von Boden gesprochen. Es geht uns immer auch um die Vermittlung von Wissen und Kompetenzen. Darum, nachhaltig etwas fürs Leben zu lernen. Und um Begeisterung. Dass unsere Stadtteil-Kinder etwas Positives erleben.

Kinder und Jugendliche, die etwas neu erleben, etwas praktisch erleben: Auch das ist Teil unserer Arbeit.

Benjamin: Die Hochbeete passen perfekt zu unserem Ansatz. Wir bieten Kindern einen Schutzraum, in dem sie sich frei von Druck entwickeln können. Ich weiß, es hört sich etwas hochgegriffen an. Aber wir wollen den Kindern jeden Tag die beste Zeit ihres Lebens geben. Dabei haben wir jedes Kind einzeln im Blick. Sie sind keine homogene Masse.

Christian: Und die Begeisterung der Kinder überträgt sich jetzt schon auf die Eltern. Wir bekommen Tipps und auch Saatgut. Außerdem hoffen wir, dass wir eine Motivation für die Eltern sind: dass sie nach Möglichkeiten suchen, auch selbst Gemüse anzupflanzen.

Was FOeRDERUNG bewirkt

OeTTINGER: Was bedeutet die FOeRDERUNG für „Ein Beet, das lebt“?

Benjamin: Viel, auf mehreren Ebenen. Als die Zusage kam, war das sehr motivierend für uns. Das ging – und geht – weit über den finanziellen Anschub hinaus. Gekauft haben wir Material für die Hochbeete selbst, Erde, Saatgut und Werkzeug. Als wir das Gelände für die Hochbeete abgesichert haben, kamen direkt die ersten Fragen von den Kindern. Das Ganze macht was mit allen Beteiligten.

Christian: Wir haben die Möglichkeit, Kinder nachhaltig dafür zu begeistern, Gemüse selbst anzupflanzen. Und zu erleben, wie besonders und auch wie aufwendig es ist, das eigene Gemüse zu pflegen und zu ernten.

„Über die Begeisterung können wir den (Stadtteil-)Kindern Nachhaltigkeitsaspekte gut nahebringen.“

Aufruf: Ehrenamtliche zur Unterstützung bei Hausaufgaben gesucht

OeTTINGER: Wobei können wir euch noch unterstützen? Richtet gern einen Appell an die Menschen, die hier mitlesen.

Benjamin: Als Die PLiNKe bieten wir auch Unterstützung bei den Hausaufgaben. Dafür suchen wir Ehrenamtliche. Von Montag bis Donnerstag, zwischen 13 und 15 Uhr, in Hannover-Linden-Süd. Wie unser Name verrät, sind wir in der Plinkestraße zu finden.

Hier erfährst du mehr über Die PLiNKe und das, was sie tut:

Fotos: Die PLiNKe (Christian Detering), Envato